Drei Tage sind viel zu schnell vergangen und schon steht man da wieder – am Bahnhof, am Flughafen oder am Parkplatz – hält sich noch einen letzten Moment im Arm und verabschiedet sich mit schwerem Herzen. Alle, die mal eine Fernbeziehung geführt haben oder gerade führen, kennen diesen schmerzhaften Moment.
Und wenn man seinen Liebsten oder seine Liebste wieder von sich wegfahren sieht, verflucht man dieses Fernbeziehungskonzept leidenschaftlich. Die wenigsten entscheiden sich freiwillig dafür, den Partner oder die Partnerin nur an den Wochenenden, alle paar Wochen und nur für ein paar Tage zu sehen. Und man sieht sich als Paar früher oder später mit der Frage konfrontiert:
Hält unsere Fernbeziehung die Distanz aus?
Auch wenn man sich freiwillig und nur für einen begrenzten Zeitraum mit dem Thema Fernbeziehung konfrontiert sieht, z.B. für ein Erasmus-Jahr, ein Praktikum in einer anderen Stadt oder ein berufliches Projekt im Ausland, stellt sich diese Frage. In diesem Fall wird dann womöglich abgewogen, ob die Auslandserfahrung oder Praktikum das Risiko für die Beziehung wert sind. Denn neben den traurigen Abschieden halten Fernbeziehungen viele weitere Herausforderungen für ein Paar bereit: gemeinsame Zeit muss im Voraus geplant werden, lange und teils teure Anfahren fressen Zeit und Geld und digitale Kommunikation muss Face-to-Face Gespräche, Kuscheln, Küssen und Sex ersetzen oder zumindest überbrücken. Bei allen positiven Effekten, die eine Fernbeziehung auch haben kann, lassen sich diese Fakten nicht beschönigen. Wie also herausfinden, ob ihr euch trotzdem darauf einlassen wollt?
Ehrlichkeit und Selbstreflexion
Zunächst einmal solltet ihr gnadenlos ehrlich sein. Zu euch und zu eurem Partner oder eurer Partnerin. Macht euch wirklich klar, was mit einer Fernbeziehung alles einhergeht, und gesteht euch selbst ein, wenn es euch einfach zu schlecht damit gehen würde. Dieses Fass erst aufzumachen, wenn ihr schon mittendrin steckt, macht es nur schwieriger. Und es muss ja nicht hopp oder topp sein: Wenn ihr ehrlich eure Ängste und Bedingungen für die Fernbeziehung kommuniziert, erspart ihr euch viel Frust und Enttäuschung.
Kommunikation ist der Schlüssel
Damit kommen wir zum zweiten Punkt: Kommunikation. Sprecht die Szenarien, die auf euch zukommen, gemeinsam durch und erklärt, wie es euch jeweils damit geht. Formuliert eure Wünsche und Bedürfnisse in Momenten, in denen ihr euch seht, möglichst deutlich. Denn die indirekte Kommunikation über Handy oder Laptop in der Fernbeziehung macht es schwer, solche Dinge „zwischen den Zeilen“ herauszuhören.
Gründe für die Fernbeziehung verstehen
Eine Fernbeziehung entsteht häufig, da man zwischen der Beziehung und anderen Faktoren im Leben abwägen muss. Der bevorzugte Wohnort, die Familie, der Job, das Praktikum, die Erasmus-Erfahrung: alles mögliche Gründe für eine Fernbeziehung. Diese Gründe sehr genau zu verstehen und warum sie dem/der anderen für ihr Glück und Wohlergehen so wichtig sind, hilft bei der Akzeptanz der Fernbeziehung. Schwelt bei einer Person der Groll, weil sie das Gefühl hat, die andere Person entscheide sich aus unwichtigen Gründen gegen eine Nah-Beziehung, ist das eine schlechte Grundvoraussetzung für eine funktionierende Fernbeziehung.
Die positiven Seiten einer Fernbeziehung erkunden
Vergesst bei all den Risiken nicht, dass auch eine Fernbeziehung wunderschön, erfüllend und voller Intimität sein kann. Schaut für etwas Inspiration doch mal in unsere Artikel „Beziehung über Distanz: 9 Tipps für eine glückliche Fernbeziehung“ und „Fernbeziehung: Fluch und Segen und was du daraus machen kannst“.
Übrigens, kennt ihr schon unser Escape Abenteuer, welches wir speziell für Paare und Freundschaften in Fernbeziehungen entwickelt haben? Hier geht's zum Spiel.
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